Es war nicht das vermeintlich "große Ereignis", Adenauer mit einem Blumenstrauß in Nikolassee begrüßen zu dürfen (- ich glaube, Lehrer und Eltern waren damals viel aufgeregter -); es sind immer nur die kleinen Ereignisse, die mich heute an meine Schulzeit erinnern. Da war z.B. in der 8. Klasse eine 42 km lange Wanderung um Lauterbach am Vogelsberg mit unserem Lehrer Dieter Lucke, demzuliebe wir damals so einiges machten. Allerdings durfte auch er nicht sehen, daß wir bei einer Einkehr die "köstliche, heiße Suppe" in eine Blumenvase schütteten, weil wir uns lieber dem Risiko der Strafe als dem des Verzehrs aussetzten. Schön waren auch die Sommerfeste, die wir auf Lindwerder gefeiert haben. Nach dem offiziellen Teil mit Schülerdarbietungen aus allen Klassen konnten wir anschließend "nur so" zusammen sein.Man durfte sich nicht weiter vom Festhaus entfernen, genoß aber besonders die Minuten, während der wir es trotzdem taten. Viel Freude hatte ich auch an den Sportstunden, in denen wir auf dem vorgegebenen Spielfeld "Schulhof", Bäume umlaufend, Schlagball spielten. Nicht ganz so gerne erinnere ich mich an den Mathematikunterricht bei unserer OStD Frau Schwenzner. Da hieß es immer Bruchstrich ist gleich Bruchstrich, und selbige Striche mußten mit dem Lineal ausgeführt werden - bevor gerechnet wurde, versteht sich. Nicht ohne Hochachtung denke ich gerne an die Chorproben, die vor jedem Großereignis häufiger stattfanden. Frau Behm verstand es, uns (die eher dem laufenden Unterricht fernbleiben als ein musikalisches Werk erarbeiten wollten) zu Höchstleistungen zu bringen. So könnte ich auch andere Einzelheiten erwähnen, aber auch sie würden verdeutlichen, daß es die Kleinigkeiten sind, die auch schon damals ein durchschnittliches Schülerdasein auszeichneten.Wanderung am VogelsbergChristiane Heller geb. Wellschmied