Am 21. Februar hatten wir im Rahmen unseres Chinesisch-Grundkurses die besondere Gelegenheit,

eine traditionelle Teezeremonie zu erleben – und das unter der Anleitung einer wahren Meisterin

ihres Fachs Frau Yu, die das Chinesische Teehaus in den Gärten der Welt in Marzahn betreut,

besuchte unsere Schule, um uns in die Kunst der chinesischen Teekultur einzuführen.

Gebannt verfolgten wir ihre ruhigen, präzisen Bewegungen, mit denen sie zunächst alle Utensilien

sorgfältig reinigte und erwärmte, bevor sie den Tee in mehreren Aufgüssen zubereitete. Dabei

erfuhren wir, dass jeder Aufguss eine besondere Bedeutung hat: Der erste wird als „Tee des Duftes“,

der zweite als „Tee des Geschmacks“, der dritte als „Tee der Freundschaft“ und der vierte als „Tee

der Ruhe“ bezeichnet. Nachdem wir die einzelnen Aufgüsse in gespannter Stille gekostet hatten,

stellten sich uns viele Fragen, die Frau Yu geduldig beantwortete. So lernten wir unter anderem, dass

die Tradition der Teezeremonie bis in die Tang-Dynastie (ca. 600–900 n. Chr.) zurückreicht und bis

heute in China gepflegt wird. Nebenbei erweiterten wir zudem unser Wissen über chinesische

Schriftzeichen und Vokabeln.

Unser Teeritual weckte großes Interesse in der Schule. Während der Fünf-Minuten-Pause drängten

sich zahlreiche neugierige Mitschüler vor der Tür des Klassenzimmers, um einen Blick auf das

Geschehen zu erhaschen.

Neben Frau Yu war auch eine chinesische Köchin zu Gast, die uns nach der Teezeremonie mit frisch

zubereiteten Teigtaschen verwöhnte.

Diese Veranstaltung ermöglichte uns einen spannenden Einblick in die faszinierende chinesische

Kultur, die für uns Europäer oft fremd und exotisch erscheint. Da nur wenige Schulen in Deutschland

Chinesisch als Unterrichtsfach anbieten, war es ein Privileg, an dieser Zeremonie teilnehmen zu

dürfen. Ein besonderer Dank gilt unserer Lehrerin Frau Li, deren unermüdlicher Einsatz dieses Projekt

erst möglich gemacht hat, sowie dem Bildungsnetzwerk China für die großzügige Unterstützung.

Max Lorenz J11