„In der Informatik geht es genauso wenig um Computer wie in der Astronomie um Teleskope.“"Computer Science is no more about computers than astronomy is about telescopes."(Edsger Wybe Dijkstra, 1930 - 2002, war ein einflussreicher niederländischer Informatiker)
Trotzdem wird Informatik in den allermeisten Fällen sofort mit dem Werkzeug "Computer" assoziiert und nicht mit dem Gedankengut und den Konzepten, die diese Wissenschaft ausmachen.
Wie viele Programmierer braucht man, um eine Glühbirne auszuwechseln?Gar keinen! Das ist ein reines Hardware-Problem ;-)
Die Trennung von Hardware und Software wurde übrigens schon um 1846 von Charles Babbage beim Entwurf seiner Analytischen Maschine realisiert. Die Programmierung dieser nur auf Plänen existierenden Maschine wurde damals von einer Frau, Ada Lovelace, theoretisch durchgeführt. Sie ist somit "der erste Programmierer" und ihr zu Ehren wurde sogar eine (moderne) Programmiersprache benannt: ADA.
Der Trennung von Hardware und Software macht Computer so mächtig. Denn erst durch die Software, die Programme, wird die Hardware, die Bauteile und Peripheriegeräte des Computers, "zum Leben" erweckt und kann für vielfältigste Aufgaben eingesetzt werden und unterschiedliche Probleme lösen. Die Problemlösung ist ein zentraler Schwerpunkt des Informatikunterrichts. In dessen Verlauf bei der Erkundung der Informatik als Wissenschaft tauchen immer wieder Probleme auf, die mit analytisch-logischem Denken auf der Basis der Wissenschaft Informatik gelöst werden können.
J.Frank schreibt dazu (vgl. http://wvs2.be.schule.de/faecher/informatik/material/definition/index.html)
Zum Selbstverständnis der InformatikDas Wort »Informatik« wurde 1968 vom damaligen Bundesforschungsminister Stoltenberg anlässlich der Eröffnung einer Tagung in Berlin verwendet. Mit Informatik wurde dabei der wissenschaftliche Hintergrund eines Forschungsprogrammes des Bundes auf dem Gebiet Datenverarbeitung bezeichnet.
1967 war in Frankreich das Wort »informatique« aufgekommen und hat sich inzwischen auch im Holländischen (informatika), Italienischen (informatica), Polnischen (informatyka), Tschechischen und Russischen eingebürgert. In den Vereinigten Staaten entstand Anfang der 60er Jahre der Ausdruck »computer science«. Teilweise scheint sich sowohl im Angelsächsischen (informatics) als auch im internationalen Gebrauch der Wortstamm »Informatik« durchzusetzen.
Die Informatik ist eine neuartige Wissenschaft:
- Die Hauptprodukte der Informatik - die Softwaresysteme - sind nicht materiell, im Unterschied zu den traditionellen Ingenieurswissenschaften.
- Die Produkte der Informatik sind im allgemeinen erst in Verbindung mit materiellen Objekten nutzbar.
- Die Informatik ist potentielle - und meist auch tatsächliche - Kooperationspartnerin für jede Wissenschaft und jeder Sparte praktische Tätigkeiten.
Zum Selbstverständnis der Informatik gibt es sehr unterschiedliche Positionen. Der Gegenstandsbereich der Informatik ist vielschichtig. Mindestens vier miteinander eng verzahnte Schichten gehören dazu
- Hardware,
- Software,
- Organisationsstrukturen,
- Benutzer und Anwender.
Basierend auf einem eng gefassten Informatikbegriff definiert die »Gesellschaft für Informatik« den Gegenstandsbereich folgendermaßen: »Die Informatik befasst sich (daher) mit
- den Strukturen, den Eigenschaften und den Beschreibungsmöglichkeiten von Information und Informationsverarbeitung,
- mit dem Aufbau, der Arbeitsweise und den Konstruktionsprinzipien von Rechnersystemen,
- mit der Entwicklung sowohl experimenteller als auch produktorientierter informationsverarbeitender Systeme moderner Konzeption
- mit den Möglichkeiten der Strukturierung, der Formalisierung und der Mathematisierung von Anwendungsgebieten in Form spezieller Modelle und Simulationen und
- mit der ingenieurmäßigen Entwicklung von Softwaresystemen für verschiedenste Anwendungsbereiche unter besonderer Berücksichtigung der hohen Anpassungsfähigkeit und der Mensch-Computer-Interaktion solcher Systeme.«
Die Informatik gliedert sich in die Teilbereiche
- Kerninformatik und
- Angewandte Informatik.
Die Kerninformatik beschäftigt sich mit den zentralen Forschungsgebieten der Informatik. Unter »Angewandter Informatik« versteht man Anwendungen von Methoden der Kerninformatik in anderen Fachwissenschaften. Schwerpunktbildungen innerhalb der Kerninformatik führen zu den Teilgebieten
- Theoretische Informatik,
- Praktische Informatik und
- Technische Informatik.